Kommt das Kind in die Spielgruppe, so ist ein erster Schritt, sich in einer Gruppe zurecht zu finden, ohne eine vertraute Person im Hintergrund, von der es bin anhin betreut wurde. Daher ist es für die Spielgruppenleiterin ganz wichtig, erst einmal eine Beziehung zum Kind aufzubauen, damit sie es in dieser neuen Welt begleiten kann, denn vieles ist hier anders als zuhause.
Das Kind durchläuft in seiner Spielgruppenzeit verschiedene Altersphasen. Das kleine Kind empfindet sich als Mittelpunkt des Geschehens; da bin ich und mein Spielzeug. Erst später erwacht sein Interesse am Spiel mit den andern. Es lernt sich einzubringen und sich mit seiner Art bei den anderen Kindern interessant zu machen. Das ist ein Prozess, bei dem es viele Herausforderungen zu bewältigen gilt. Wie gehe ich mit Frust um, wie mit Ablehnung. Wie setze ich mich durch, wie nehme ich mich zurück. Und das ältere Kind beginnt mit Rollenspielen, verkleidet sich. Wie ist es, eine Prinzessin zu sein, ein Polizist, ein Arzt, ein Hund usw. Es macht aber auch Freude, die Kleinen zu verteidigen, ihnen etwas zu zeigen, sie zu begleiten. Und ganz wichtig bei all dem, es entstehen Freundschaften.
Die Spielgruppenleiterin unterstützt das Kind im Umgang mit seinen Spielgefährten, hilft ihm sich selbst zu helfen, fördert seine soziale Kompetenz. Es geht darum, mittels Kommunikation Lösungen zu finden, Befindlichkeiten auszudrücken oder aber auch Kompromisse einzugehen.
Ein wichtiges Element ist der Kreis. Hier kommen die Kinder zusammen um zu Singen, Sprüche aufzusagen oder einer Geschichte zuzuhören. Das ist gar nicht so einfach. Stillsitzen und sich konzentrieren, wo doch der Sitznachbar gerade viel interessanter ist oder man lieber weiter spielen würde. Doch schon bald sind die Kinder mit diesem sich immer wiederholenden Ritual vertraut und freuen sich auf den Kreis und beginnen zuhause Spielgruppenlieder zu singen. Zusammen Znüni oder Zvieri zu essen gehört ebenso wie im Kindergarten dazu. Hier ist Zeit, um sich auszutauschen, etwas zu erzählen oder einfach nur zu beobachten und zuzuhören.
Ein beliebter Teil ist das Basteln. Hier haben die Kinder die Möglichkeit ihre Feinmotorik zu trainieren, aber auch mit Geduld an etwas zu bleiben und eine Arbeit zu beenden. Dabei wird vor allem darauf geachtet, dass das Kind mit verschiedenen Materialien üben kann. Es lernt mit einer Schere umzugehen, zu Kleben, zu Reissen, zu Malen und vieles mehr. Was dabei entsteht, ist nicht so wichtig. Vielmehr geht es um den Prozess, die Wiederholung, die Freude am Tun. Aber anders als im Kindergarten ist das Basteln freiwillig.
Bei alle dem geht es für die Spielgruppenleiterin immer darum, sich mit dem Kind über seine Erfolge zu freuen. Erfolg fördert das Selbstvertrauen des Kindes und macht Mut zu mehr.
Kommt das Kind in den Kindergarten, so ist es gut vorbereitet. Es hat viel gelernt was den Umgang mit andern Kindern betrifft und weiss, was es heisst, im Kreis zu sitzen. Einige Lieder sind ihm schon vertraut und beim Basteln kennt es sich aus. Es ist startklar für den Kindergarten und freut sich darauf.